Der 2023 QRBB wurde mit dem Ziel einer Sicherstellung von
Standards zur Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung in der ambulanten
Versorgung rheumatologischer Patient:innen gegründet und ist Nachfolgerin der
2013 gegründeten QIR-Gruppe.
Das zentrale Ziel der Qualitäts-Gruppe ist eine
patientenzentrierte, hochstehende, den aktuellen wissenschaftlichen
Erkenntnissen und (inter-)nationalen Behandlungsrichtlinien verpflichtete
Behandlung. Der Nutzen für die Patient:innen steht somit im Zentrum der
Behandlung. Dies soll durch eine Verbesserung der Strukturqualität in der
Weiter- und Fortbildung von ausgebildeten und zertifizierten Fachärzt:innen
erreicht werden, so dass deren Kompetenz systematisch erhalten und
kontinuierlich erhöht wird.
Mitglieder:
International anerkannte und wissenschaftlich abgestützte
Qualitätsindikatoren in der Rheumatologie sind: Ein früher Beginn
der rheumatologischen Beurteilung und Betreuung, Behandlung gemäss anerkannten
nationalen und internationalen Leitlinien, das rasche Erreichung einer messbaren
niedrigen Krankheitsaktivität und eine messbare Verbesserung der
Lebensqualität der Betroffenen. Sie zielen alle auf ein Vermeiden oder
zumindest Geringhalten von unwiederbringlichen strukturellen Schäden am
Bewegungsapparat und dadurch Beeinträchtigung der Patien:innen in ihrer
Lebensgestaltung und -qualität ab. Ausschlaggebend sind dafür auch eine enge
Zusammenarbeit mit den Hausärtzt:innen, anderen Fachdisziplinen,
Patient:innenorganisationen, eine umfassende Information der Betroffenen. Alle
diese Punkte stehen daher im Fokus des QRBB.
Die Umsetzung dieser Qualitätsindikatoren, insbesondere das Ziel
einer möglichst raschen und anhaltend niedrigen Krankheitsaktivität erfolgt bei
der Betreuung von Patient:innen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen im
Praxisalltag durch Erheben der Krankheitsaktivität (klinisch und / oder
durch validierte Messinstrumente zur umfassenderen Beurteilung der
Krankheitsaktivität), Erfassung des Funktionsstatus, Laboruntersuchungen,
Bildgebung (hrMSUS, Röntgen, MR mit Verwenden von validierten Scores zur
strukturierten Erfassung und Dokumentation der Veränderungen (soweit
vorhanden)) ergänzt durch die subjektive Einschätzung der Krankheitsaktivität
und struktureller Erfassung der Lebensqualität der Patient:innen durch etablierte
Fragebögen. Dies erlaubt ein subtiles Monitoring der Erkrankung und
individuelle Therapieanpassungen nach dem «TTT» – Treat-to-Target-Konzept.
Ausgesprochen hilfreich zur transparenten und strukturierten Dokumentation
dieser verschiedenen Parameter sind Patientenregister, so zum Beispiel
die des SCQM (siehe dazu unten).
Die Lebensqualität und Morbidität der Betroffenen wird aber
nicht nur durch die entzündlich-rheumatische Erkrankung beeinflusst.
Osteoporose, cardio-vasculäre Risikofaktoren, Körpergewicht, Nikotinkonsum sind
relevante Co-Morbiditäten, die zum teil auch einen direkten Einfluss auf das
Ansprechen auf die Behandlung der rheumatischen Grunderkrankung haben. Unter
der immunsuppressiven Therapien der Grunderkrankung ist zudem der Impfstaus von
besonderer Relevanz. Auch diese Aspekte müssen und sollen in einer qualitativ
hochstehenden Betreuung rheumatologischer Patienten routinemässig erfasst, mit
den Betroffenen thematisiert und wenn nötig behandelt werden.